Vom Ortsteil Völksen aus erklimmen wir den Kalenberg und wandeln auf den Spuren des alten Mathe-Asses Carl Friedrich Gauß. Hier oben, nicht weit von der Streitbuche, hat sich dieser in der Weltraumforschung versucht und zu diesem Zwecke einen Vermessungspunkt, den Gaußschen Dreieckspunkt "Deister I", gesetzt.
Bronzezeitliche Hügelgräber gibt es viele im Deister, einige von ihnen kann der mit geschultem Blick ausgestattete Wanderfreund auf dem nächsten Wegabschnitt bestaunen (Anmerkung: Der Autor vermochte dies leider nicht).
Der Taternpfahl an der alten Hannoverschen Heerstraße reglementierte seit dem 18.Jh. den einst Tatern und später Zigeuner genannten Sinti und Roma die Weiterreise ins Reich der Kurfürsten zu Braunschweig-Lüneburg - offenbar war diese Volksgruppe schon damals in der deutschen Spießgesellschaft wenig angesehen.
Auf dem Bielstein steht eine Schutzhütte - hier genießen wir nicht nur den Blick auf Springe und den Kleinen Deister, sondern auch unseren Reiseproviant.
Unser weiterer Weg führt uns zur Wöltjebuche, die wir schon nach wenigen hundert Metern erreichen. Hier hat man Carl Wöltje, von 1912 bis 1948 Vorsitzender der Forstgenossenschaft Wennigsen-Argestorf, ein Denkmal gebaut - verschmierte Trümmer finden wir nicht, also scheint es für ihn okay gewesen zu sein.
An der "Laube" ist ein Abstecher zum Bröhn erlaubt. Dieser ist mit 405m die höchste Erhebung im Deister, und wenn wir noch 30m draufpacken, stehen wir auf dem Annaturm. Eine Gastwirtschaft lädt ebenso zum Verweilen ein.
Wir erkunden den alten Springer Steinbruch und erreichen an der uns weit offen stehenden Deisterpforte den Stadtrand. Eine stilisierte Glühbirne erinnert hier an deren verkannten Erfinder Heinrich Göbel.
Im Ortskern ist das gastronomische Angebot reichhaltig, verhungern und erst recht verdursten werden wir also auch nicht. Ende.
Autorentipp
Wegearten
Weitere Infos und Links
Waldgaststätte am Annaturm. Öffnungszeiten:Dienstag bis Sonntag 10 bis 18 Uhr (Küche bis 17.00h)
Montag Ruhetag, außer Oster - Pfingstmontag und sonstige Feiertage.
Start
Ziel
Wegbeschreibung
Vom Bahnhof Völksen aus gehen wir erstmal nach Osten zur Steinhauerstraße und nutzen diese in nördlicher Richtung. Dritte links ist die Mühlenstraße - die nehmen wir, denn sie führt uns, bald als Fußweg, zur das Dorfbild bestimmenden Johanneskirche. Nördlich an dieser vorbei führt ein weiterer Fußweg, der uns zur Alten Töpferstraße bringt dieser schließlich folgen wir dann bergan und unterqueren die Bundesstraße. Schräg gegenüber der Stargarder Straße können wir ein wenig abkürzen - wir nehmen einen Feldweg rechts, gleich wieder links hoch zur Wiese. Hier einmal quer rüber und am Feldrand nordwärts, ab dem Finkenweg haben wir wieder einen Fußweg. Links Am Daberg, rechts Glückaufstraße, erreichen wir den Waldrand und Völksens Ende.
Rechts zund gleich links in Richtung des Schützenhauses, lassen wir dieses unten in der Mulde liegen. Ein paar Meter hinter einer Einrichtung der Wasserwirtschaft führt uns ein Pfad erst steil in zwei Stufen den Hang hinauf, dann in gemäßigter Steigung weiter bergan auf einem kleinen Rücken. Dieser stößt auf einen weiteren Pfad, der von rechts unten kommt, hier gehen wir links und sind bald an der Streitbuche.
Noch ein kleines Stück weiter sehen wir rechterhand eine Tafel im Wald, daneben einen auf den ersten Blick unscheinbaren Steinquader: Dieses ist der Gaußsche Dreieckspunkt "Deister I". Wieder auf dem Kammweg, stehen wir bald auf dem Kalenberg mit einem moderneren, als Turm konstruierten Vermessungspunkt. Alsdann geht es bergab. Am nächsten Sattel biegen wir links ab und stehen vorm Taternpfahl. Hier rechts wieder nach oben, ist der Bielstein mit seiner Schutzhütte nicht mehr weit.
Unser Weg ändert nun seine Richtung nach Norden, aber nur bis zum Wegkreuz an der Wöltjebuche. Hier setzen wir unseren Zug nach Westen fort, erreichen die Laube und schauen auf die Uhr. Haben wir noch Zeit für den Bröhn mit seinem Annaturm und dem Ausflugslokal, gehen wir geradeaus weiter und sind nach 2 Kilometern dort. Anderenfalls wenden wir uns nach Süden und folgen dem Forstweg auf der Höhe.
Zwischen den Bergkuppen Döhrenbrink und Fahrenkopf steht eine weitere Schutzhütte, einen Sattel weiter, bevor es zum Ebersberg hinauf geht, stoßen wir auf eine Wegkreuzung. Hier halten wir uns links und gehen auf den aufgelassenen Steinbruch zu. Diesen können wir erkunden, oder aber wir wechseln oberhalb, kurz vor der Brücke, noch rechts auf einen Pfad, der uns zum Ebersberg bringt, auf dessen Gipfel ein Funkturm Signale in alle Welt sendet.
Das war dann auch schon unser letzter Berg. Wir marschieren bergab, weiter in südliche Richtung, knicken an der nächsten Kreuzung scharf nach Nordosten ab und erreichen an der Straße An der Deisterpforte den Springer Stadtrand. Hier ist auch das Göbeldenkmal mit Aussichtspunkt. Der Deisterpfortenweg, ein durch ein Wohngebiet führender Fußweg, geleitet uns in den Talkessel.
Wir überqueren die Bahn und kommen geradewegs in den Springer Stadtkern. Kirchenfans kommen mit St. Andreas auf ihre Kosten (Am Markt rechts in die St.-Andreas-Straße abbiegen), alle anderen gehen jetzt schon mal was trinken ;)
Zum Bahnhof kommen wir, wie sollte es anders sein, über die Bahnhofstraße. Mit der Ankunft der nächsten S-Bahn endet unsere Tour.
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