Harzgeschichtliches in und um den Grenzort „Sorge“ bei „Elend“
Tourismusbetrieb der Stadt Oberharz am Brocken Verifizierter Partner Explorers Choice
Wegearten
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Tourist-Information Elend/Tanne/Sorge
Hauptstraße 19
38875 Oberharz am Brocken/OT Elend
Tel.: 039455/375
Start
Ziel
Wegbeschreibung
Wir starten beim Wanderparkplatz (Wendestelle) am Ende der Ebersbachstraße der Beschilderung „Sorger Rundweg Steinbruch“ folgend. Nachdem wir die Metallbrücke an den Viadukten der Harzquerbahn über die Warme Bode passiert haben, geht es einen kurzen Zickzackweg zur B 242 hoch. Wenn wir diese überquert haben und einen Abstecher von ein paar Metern nach links machen, finden wir dort, etwas versteckt, einen kleinen mit Natursteinen ummauerten Wasseraustritt. Diese sogenannte „Strulle“ stellte früher die gesamte Wasserversorgung des, an der Straße gelegenen, ehemaligen „Südharzbahnhofes“ mit seiner Gaststätte und den Toiletten sicher. (Infotafel zum alten Sorger Bahnhof folgt auf der Wegstrecke).Es gab dort keinen eigenen Anschluss. Das Wasser stammt aus einer weiter oben am Hang entspringenden Quelle, sickert durch das als Filter wirkenden Schiefergestein und kommt unten gereinigt und trinkbar an. Mehrmals am Tag wurde es in Milchkannen zum Bahnhof gebracht.
Dem ansteigenden Treppenweg folgend erreichen wir dann den Bahndamm der ehemaligen Südharz-Eisenbahn. Wir biegen nun vom „Sorger Rundweg Steinbruch“ nach links Richtung Braunlage ab. Nach ca. 300 Metern kommen wir zur Infotafel „Ehemaliger Bahnhof Sorge“. Unterhalb dieser befand sich ab 1899 ein größerer Bahnhof an dem sich Harzquerbahn und Südharz-Eisenbahn kreuzten.
Weiter auf diesem Weg überqueren wir die Straße nach Elend in Richtung Braunlage. Der Landesgrenze kommen wir nun immer näher. Nach Passieren eines nach rechts abzweigenden ehemaligen Fahrweges der Grenzpolizei (Kolonnenweg), taucht bald eine kleine Brücke auf die über die warme Bode führt. Davor sieht man im Boden des Weges das letzten original Schienenstück der Südharz-Eisenbahn.
Wir befinden uns jetzt auf dem Fernwanderweg „Grünes Band Deutschland“ der dem Verlauf der ehemaligen deutsch-deutschen Grenze folgt. Am kurz hinter der Brücke liegenden Parkplatz angekommen wenden wir uns nach links und überqueren wieder die B 242. Auf der anderen Seite führt neben der Straße ein kleiner Weg in Gegenrichtung zurück über die Brücke der B 242. Beim Straßenschild „Herzlich Willkommen im Landkreis Harz“ biegt schräg nach rechts unten ein schmaler Pfad ab. Dieser führt uns über eine Metall- und dann über eine kleine Holzbrücke, die einen künstlichen angelegten Graben überquert. In diesem Graben wurde Wasser zu dem ehemaligen Eisenhüttenwerk Voigtsfelde geleitet. Der Weg steigt dann ca. 10 m steil an und trifft weiter oben, jetzt im Wald, auf einen Forstweg an dem wir links abbiegen. Nachdem der Wald sich gelichtet hat, gehen wir nun, wieder über eine kleine Brücke, auf die Infotafel „Ehemaliges Eisenhüttenwerk Voigtsfelde“ zu. Dahinter sieht man noch die Reste der Grundmauern dieses alten Hüttenwerkes, welches 1657 schon bestand und aus dem auch der Ort „Sorge“ entstanden ist.
Der Weg verläuft weiter neben dem „Hammergraben“ (dieser führte Wasser auch zu den Wasserrädern der Werke in Sorge) bis zu einer Holzbrücke unter der sich der alte Sorger Wasserfall befand. Durch Zuwachsen und Eingriffe auf der niedersächsischen Seite kommt dort aber zu wenig Wasser an, so dass er nur bei starker Schneeschmelze noch zu bewundern ist.
Vor den Gleisen der Harzquerbahn treffen wir jetzt auf eine tipiartige Schutzhütte im Stile der früher von den Köhlern (Köhlerei ist die Herstellung von Holzkohle) zum Aufenthalt genutzten Hütten. Dort bietet sich eine Rast mit schönem Blick auf das Tal und die Schmalspur-Eisenbahn an. Dann biegen wir nach rechts ab und nehmen an der Gabelung den linken, nicht ansteigenden Weg am Schild „Infotafel Fischervilla“. (Auf dem rechten ansteigenden Weg kann man zu den original erhaltenen Grenzanlagen und dem Freiluftkunstwerk „Ring der Erinnerung“ gehen). Der linke Weg führt uns weiter zum Standort der ehemaligen 1907 gebauten „Fischervilla“. Dort befanden sich außer dem Gebäude eine Fischzuchtanlage mit acht Teichen und einem Stausee. Erkennen kann man noch die Grundmauern und einige Teiche. Eine Infotafel berichtet auch hier ausführlich.
Nach links geht es jetzt über den schönen Ebersbach und man trifft nach ca. 30 m auf einen Weg der nach rechts Richtung Hohegeiß führt. In diese Richtung wandern wir nun weiter bis nach links ein breiter Forstweg abzweigt, dem folgen wir. Ansteigend läuft man jetzt direkt auf eine ehemalige Kaserne der DDR- Grenzkompanie zu. Auch hier informiert eine Tafel zu ihrer Geschichte. Vor der Anlage biegen wir nach links ab und folgen der kleinen Straße Richtung Sorge.
Ca. 100 m vor dem Ortseingangsschild geht rechts ein kleiner beschilderter Weg zu einem Aussichtspunkt mit wunderbarem Blick auf Sorge, den Brocken und den Nachbarort Tanne. Der Abstecher lohnt sich!
Weiter der Straße lang steht kurz hinter dem Ortseingangsschild auf der linken Seite ein Denkmal mit Infotafel die an einen Forstmeister mit Spezialgebiet Waldeisenbahnen erinnert.
Weiter der Straße nach rechts folgend kommen wir an der Einfahrt zum Landhaus Weichelt mit Kutscherhaus vorbei. An der Kreuzung treffen wir wieder auf die Gleise der Harzquerbahn. Links davon liegt der heutige Sorger Bahnhof. Wer möchte kann von hier aus mit der, von Dampflokomotiven gezogenen, nostalgischen Harzer Schmalspurbahn einen Ausflug z. B. zur schönen Fachwerkstadt Wernigerode, auf den Brocken oder nach Quedlinburg machen. Ein wirklich besonderes Erlebnis! Wichtig: Im November / Dezember ruht der Bahnverkehr vier Wochen lang wegen Wartungsarbeiten, die genaue Zeit kann bei der HSB erfragt werden.
In dem kleinen Gebäude auf dem Bahnsteig befindet sich das Grenzmuseum mit einer Miniaturdarstellung eines Teils des Grenzgebietes. Geöffnet ist es bis Oktober Mi.-Sa von 11-16 Uhr. Eine Führung ab sechs Personen, auch zu den Grenzanlagen, kann telefonisch erfragt werden (Nummer steht am Häuschen).
Unmittelbar nach Überqueren der Schienen geht nach rechts der „Birkenweg“ ab. Diesem folgend kommen wir nach der Waldkante an den alten Festplatz des Ortes mit einer Finnhütte, sowie den fast zugewachsenen Grundmauern einer kleinen Bühne. Der Weg macht dann nach ca. 50 m eine Rechtskurve und trifft im weiteren Verlauf auf den „Großen Sorger Rundweg“ und wieder auf die Gleise der Harzquerbahn. Diese überqueren wir dieses Mal aber nicht.
Stattdessen wandern wir jetzt nach links leicht bergab bis zum tiefsten Punkt. Am dortigen Abzweig gehen wir nach rechts weiter auf dem „Großen Sorger Rundweg“. Der steigt nun als Hohlweg in einer S-Kurve beginnend an, und geht oben in einen Forstweg über. Auf diesem erreichen wir nach ca. 200 m ein, aus dem alten Harzer Bergbau stammendes Schachtloch wieder mit erklärender Infotafel.
In spitzem Winkel trifft man danach auf den Weg nach Benneckenstein. Wir gehen aber nach links Richtung Sorge. Der bald an der rechten Seite liegende, fast ganz zugewachsene, kleine Teich heißt „Silberteich“ und versorgte früher ein damals weiter unten im Steinbachtal liegendes kleines Blechwerk. Nachdem wir an dem auf dem Hinweg genommenen Abzweig wieder vorbei gegangen sind, geht es bergan zu den Schienen, die wir auch dieses Mal nicht überqueren.
Wieder auf dem „Birkenweg“ zweigt nach 20 m ein schmaler Pfad nach rechts unten ins kleine malerische Steinbachtal ab. Wenn man dieses durchwandert hat, trifft man auf den Weg von Sorge nach Tanne, biegt links ab und kommt nun zur schon seit 1659 existierenden „Bodemühle“. Auch hier kann man sich an einer Tafel über ihre lange Geschichte informieren.
Weiter vorbei am sogenannten „Gondelteich“ und dem heutigen Festplatz des Ortes führt die kleine Straße zu mehreren Fachwerkbauten, die als Häusergruppe unter Denkmalschutz stehen. Zur Zeit des Hüttenwerkes gab es dort eine Schmiede (das Gebäude steht nicht mehr), und sogar eine Schule. Das querliegende Gebäude mit dem kleinen portalähnlichen Aufgang war einmal die Faktorei (Handelsniederlassung) des Ortes und wurde 1756 erbaut. Sie diente zeitweise als Wohnsitz des Hüttenbesitzers und seiner Familie. Selbst ein kleines Gefängnis war in der rechts daneben liegenden Scheune untergebracht. Zu erkennen an dem kleinen Fenster mit schmiedeeisernem Gitter und der Jahreszahl 1788. Das scheunenartige Gebäude auf der anderen Straßenseite war einmal das Brauhaus des Dorfes. Es soll sich zeitweise sogar eine Ölmühle darin befunden haben.
Im weiteren Verlauf, vorbei am rechts liegenden, 1771 erbauten, ehemaligen „Königlich Preußischen Hüttenamt“ heute Herrenhaus genannt, treffen wir nun auf das „Sorgenfrei“, ein altes Gasthaus, das ebenfalls schon in der Zeit des Eisenhüttenwerkes existierte, mehrfach umgebaut, erweitert und zu DDR Zeiten als FDGB-Heim betrieben wurde. Jetzt erst nach links und nach ein paar Metern hinter der kleinen Wartehalle nach rechts in den schmalen Pfad einbiegen. Noch ca. 100 m, dann den Graben überqueren und wir erreichen wieder den Parkplatz, von dem aus wir gestartet sind.
Autor: Andreas Genten
Hinweis
Öffentliche Verkehrsmittel
mit Bahn und Bus erreichbar
Den Harzort Sorge erreichen Sie mit dem Bus der Harzer Verkehrsbetriebe:
aus Richtung Wernigerode mit der Linie 265
oder
mit der Harzer Schmalspurbahn aus Richtung Wernigerode oder Nordhausen.
Von den Haltestellen sind es ca. 500 m bis zum Start der Wanderung.
TIPP :
Mit dem Harzer UrlaubsTicket sind Sie kostenlos mobil im gesamten Harzkreis.
HATIX - die kostenfreie Nutzung der öffentlichen Buslinien der Harzer Verkehrsbetriebe, der Q-Bus Nahverkehrsgesellschaft, der Halberstädter Verkehrs-GmbH, sowie der Verkehrsgesellschaft Südharz im Landkreis Harz.
Mehr Informationen erhalten Sie unter: www.hatix.info
Anfahrt
Mit dem Auto erreichen Sie den Ort Sorge über die B 242 von Wernigerode oder Braunlage aus kommend.Parken
Ein großer Parkplatz ist am Ende der Ebersbachstraße zu finden und von den Haltstellen (Bus und Bahn) gut ausgeschildert.Koordinaten
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